Oberbürgermeister von
Villingen-Schwenningen

Stolpersteine

06.03.2022
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Heute wurden erneut Stolpersteine auf Initiative des Vereins ‘Pro Stolpersteine e.V.’ durch den Künstler Gunter Demnig zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gelegt – erstmalig auch im Stadtbezirk Schwenningen!

Etwa 100 VS-Bürger wurden in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben. Die Stolpersteine erzählen ihre Geschichten und Schicksale, sie machen einen alltäglichen zu einem authentischen Ort!

Um die Erinnerung an die Familien zu erhalten, wurden heute 21 weitere Stolpersteine verlegt. Sie liegen dort, wo die Menschen damals lebten:
BERTHOLD HABERER, GEORGINE HABERER, JOSEPH HABERER, BELLA KOHN, ERICH GABER, Herdstraße 18, Villingen
EMMA ZAITSCHEK, ELSA ZAITSCHEK, LINA ZAITSCHEK, FELIX ZAITSCHEK, Sebastian-Kneipp-Straße 36, Villingen
EWALD HUTH, Kanzleigasse 8, Villingen
JOSEF HEID, Kirnacherstraße 26, Villingen
MAX BIKART, MARTHA BIKART, JOHANNA BIKART, MARGOT BIKART, Karlstraße 72, Schwenningen
JAKOB KATZ, JOHANNA KATZ, ALICE
SCHWARZLÄNDER (GEB. KATZ), WILLY KATZ, Mutzenbühlstraße 26, Schwenningen
KARL SCHÄFER, Talstraße 25, Schwenningen
ANNA MARIE SCHLENKER, Sturmbühlstraße 52, Schwenningen
Mehr zu ihren Geschichten, Erlebnissen und Schiksalen: https://bit.ly/3pG7Zow

Heute Abend fand für die Angehörigen ein Empfang im Martin-Luther-Haus statt. Ich erinnerte in meinem Grußwort daran, dass mit den Stolpersteinen auch eine wichtige Sensibilisierung einhergeht: “Meine Damen und Herren, heute haben wir viele Gelegenheiten, das Mensch sein den Opfern wieder zusprechen, indem wir ihnen Namen, einen Ort, eine Geschichte und ein individuelles Gedenken geben. Wir können Diskurse zulassen, die sich mit unserer Vergangenheit offen und differenziert auseinandersetzen und uns für Anfänge von Ausgrenzungen und Diskriminierung sensibilisieren. Wir wollen in Villingen-Schwenningen genau dies tun, indem wir Geschichtsprojekte für Schülerinnen und Schüler fördern und Mahn- und Gedenkorte, wie auf dem Waldfriedhof Schwenningen, errichten.
Die Stolpersteine sind nun ein wichtiger, zentraler Teil dieses bewussten Umgangs mit der Vergangenheit unserer Stadt. Sie geben Bürgerinnen und Bürgern aus Villingen-Schwenningen das Mensch sein zurück, indem sie ihre individuellen Biografien und ihr Erlebtes erzählen.”

Der Künstler Gunter Demnig, der weltweit schon tausende Stolpersteine verlegt hat, hielt zudem einen Vortrag.