Oberbürgermeister von
Villingen-Schwenningen

Gespräch in der diakonischen Beratungsstelle Schwenningen

21.08.2018
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Ein aufschlussreiches Gespräch führte ich mit Reinhold Hummel, dem Leiter der diakonischen Beratungsstelle in Schwenningen. Dabei standen im Mittelpunkt des Gesprächs Fragen der Armut und des Wohnraums.

Bei den Beratungen begegnen Herrn Hummel und seinen Mitarbeiterinnen zunehmend der Altersarmut von Senioren über 65 Jahren. Schuldnerberatung und die Suche nach bezahlbarem Wohnraum ist ein weiteres Problem. Das wird auch noch ständig größer durch Migranten aus EU-Ländern, insbesondere Bulgarien und Rumänien. Bei jedem Ratsuchenden werden die Diakonie-Mitarbeiter mit schwierigen Lebensverhältnissen und Schicksalen konfrontiert.

Im Diakonieladen in Schwenningen erwirtschaften 50 bis 60 ehrenamtliche Helfer einen sechsstelligen Jahresumsatz, indem dort gebrauchte Kleider und Haushaltsgegenstände als Spenden angenommen und dann weiter verkauft werden. Diese Geldern fließen wieder in die Arbeit der Diakonie zurück.

Neben diesen leider überall vorhandenen Themen sprach Hummel ein spezifisches Problem von Villingen-Schwenningen an: Wenn alle Behörden nach Villingen kämen, hätten viele Klienten der Beratungsstelle ein Mobilitätsproblem, denn eine Busfahrt kostet schon 3,60 Euro – undenkbar für viele arme Menschen. Wir waren uns komplett einig, dass auch Leute mit wenig Geld voll akzeptiert sein und am Leben teilnehmen wollen.